Samstag, 18. November 2017

Die Obstdiebin

Das schöne Wort auf einer Untat ohne Reue. Ist es aus Wirklichkeit oder aus Mache? Wer will es wissen? 
Die Kirsche zwischen faulen Zähnen. Ist es Kirsche oder Pappe? 
Die Schminke auf dem Narzißmus der alten Diva. Schöner als die Diva. Wer will da küssen?

Natürlich die kriechenden Verehrer sind auch noch da. Ihr schluchzender Gesang dröhnt durch leere Gassen. Faules Lob aus dem Fleischwolf in den Darm. Das wird bruzzeln! Leckender Marsch. Gibt es das?

Nachtrag 22.11.

Der Irre Mladic ist verurteilt. Leid von sich auf andere schieben.  Das Wort Übel im evangelischen Vaterunser ist durch das Wort "Bösen" ersetzt worden. Unser schlechtes Handeln sei nicht nur von außen beeinflußt. Unmöglich zu bereuen, "so einer" zu sein. Aber das erste ist doch zu bereuen, "so etwas" getan oder zugelassen zu haben.

Der Erdbeerriecher von Srebrenica schreibt ein Stückel von einer Obstdiebin. Auch er verweigert sich der Schuldanerkenntnis. Nun soll die Welt die Kirsche unter faulem Zahn bewundern. 

Mittwoch, 8. November 2017

Textauzug Blog Tagebuch Karlsruhe


Transparency im Sack

Die FAZ macht darauf aufmerksam, dass Transparency international eine Form der Korruption an öffentlichen Bühnen kenntlich gemacht und damit zum Sturz kritischer Theaterleute beigetragen hat.

Ist eine Rechnungsprüfung, die der Politik von Herrschaft zuarbeitet Rechnungsprüfung wie sie der Bürger versteht? Sie verletzt ihre wichtigste Grundlage: Unabhängigkeit.

Während meiner Tätigkeit als Prüfer musste ich leider immer wieder sehen, wie Kollegen selbst im kleinen kommunalen Umfeld still die Anstandspflicht zur Prüfung gerade der Macht umgingen (Ein Landrat/Oberbürgermeister hat in seinem Bezirk dickerer Stiefel und kleinerer Öffentlichkeit nicht zu unterschätzend viel davon). "Ich beiße doch nicht in die Hand, die mich füttert!"

Was wäre das für ein Cato gewesen, der dem Caesar seine Feinde ausgeliefert hätte?
Ich habe den Auftrag des Bürgers höher gesetzt als das Lächeln der Herrschaft und sie auf Loyalität geprüft. Mancher und manche PrüferIn hat nach Bemerken des Gegenwinds auf nähere Kenntnis und deren Veröffentlichung verzichtet. Eine win-win Situation für verfehlenden Fürst und ängstlich-faulen, blinden Abwiegler. Solche Prüfer gehören nicht in die Verwaltung. Sie stützen den Rechtsverstoß der Großen und verstoßen damit selbst gegen die Interessen der Republik. Welcher Schutz ist ihnen gegeben? In Rheinland-Pfalz, dem Land, in dem ich prüfte, reicht er nicht aus.
Transparency international ist wohl kaum mehr als eine Institution der politischen Kontrolle in die Wertachtung der Bürger aufzunehmen.  Sie arbeitet offenbar l'art pour l'art. Mal deckt sie schädliche Handlungen auf, hier ermöglichte sie schändliches Handeln. Die Organisation sollte sich rasch eine ordentliche ethische Grundlage geben. Oder, sofern bereits vorhanden, strikt auf deren Einhaltung achten. Die russische Sektion jedenfalls wäre aufzulösen.

Diese Überlegungen zur politischen Justierung von Tranparenz-Vereinigungen gewinnen angesichts einer bedrohlichen Entwicklung an Bedeutung: seit Putins Öl-geschäft gibt es kaum einen der anderen versteckten Diktatoren der Moderne, der seiner Opposition nicht Korruption und mafiöses Handeln vorwirft. Die Menschheit scheint wieder auf dem Weg zu vergessen, dass nicht jeder Staat Rechtsstaat ist. Dass vor dem Recht des Unrechtsstaats das der Person steht. Im dritten Reich war Korruption zur Rettung von Menschen regelmäßig Pflicht und zwei SS-Schergen der ersten Stunden kamen aus der Korruptionsbekämpfung der republikanischen Kripo.
Wo nicht Republik ist, kann Cato nicht sein. Deshalb stirbt er im Kampf gegen ihre Mörder.

Dienstag, 7. November 2017

Strategische Selbsttäuschungen

Der Marsch durch die Institution führte durch die Freundschaft zu Macht und Korruption.

Es scheint sich fast um eine natürliche Gesetzmäßigkeit zu handeln.

Über die Freundschaft verliert der Intellektuelle sein Empfinden für Werte und Grenzen des Anstands. Über die Macht vergisst er seine Leute und seinen Auftrag. Die Angst vor Verlust der Macht führt ihn in die Korruption des Rechts und der Menschlichkeit.

Es gibt aber auch gegenläufige Bewegungen. Die Besinnung auf die Werte, den Auftrag, die Erwartung derer, die ihm seine Begeisterung für das menschliche ideal geglaubt haben.

Donnerstag, 2. November 2017

Margot Käßmann Rücktritt

Wie faul ist das ethische Bewußtsein einer Gesellschaft,  daß man wegen Alc am Steuer ein wichtiges Amt der Nächstenliebe aufgeben muß? Wie unbarmherzig die Erwartung an ein Amt der Menschlichkeit.

Aber fühllos wäre auch, hier heldenhaften Mut gegen allgemeine Heuchelei zu verlangen.