Sonntag, 11. Juni 2017

Mundartmission

Mundartmissionar und Rheinhessenhasser begegnen einander zum Nobelpride-Concert.

Nach der Rede des Bob Dylan:

"Hm, persönliche Begeisterung sagt mir nicht viel. Aber: Warum soll er den Preis nicht bekommen? Er hat doch die Haltung und das Herz eines Poeten. Und er hat in den Zeiten des Hasses und des Zwangs seine Falter über die Wachtürme und um die Träume der Sterbenden fliegen lassen!"

Dr. Smirc, viel zu spät ergraut, macht lieber nicht headbangen: die Halswirbelsäule.

Dr. Warnix, Psychagog und aufgedröselter Weltschmerz, meint wieder einmal, Ordnung ins Geschwafel bringen zu müssen: "Aber es muß doch irgendeine Richtlinie geben, daß nicht jeder Zupfgeigenhansel zum Literarurwunder ausgerufen wird!"

Smirc: "Du gehst wieder mal auf Personenkult! Begeisterter Einklang  in einem Wort und seinem Klang ist aber etwas anderes als der Taumel vor dem Qualm eines großen Wahns, in dem der Verstand sich besäuft. Mir gefällt diese Suche nach Autonomie und Gleichheit eines irritierbaren Nervengeflechts."

"Aber die großen Literaten X, Y...!"

Dr. Smirc stimmt zu bezüglich der Qualität des einen oder anderen bezüglich Berührung und Klarheit der Vernunft (Da gefällt ihm z.B. dieser Ph. Roth). "Aber, woher kennst Du ihre "Größe"? Aus eigener Beschäftigung oder aus den Versicherungen von Sachverständigen, deren Urteil aus Beziehung, Narzißmus und prekären Beschäftigungsverhältnissen bei gegenseitigen Preisbeschaffungsgesellschaften, Kungelverlagen und akademischen Cliqueuren herrührt? Und schließlich weißt auch Du nicht: Was ist Kunst?"

Gott schlägt die Zeltplane zurück. Er sagt mal nichts dazu. Sein heiliger Geist ist gerade im Kampf gegen religiösen Haß gebunden. Er gibt eine Runde Vernunft aus, damit der Geschmack von Backeskartoffel gelöscht wird und wünscht noch einen schönen Whiskey. Das Nobelpreis- Komitee hat es doch nicht übel gemacht. 

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