Ich versuche, mich den Farben der Welt zu nähern, Kirchner
konnte Welt malen und ging zu anderen Farben und Linien über. Das war wohl die
Sehnsucht und das Leid des Expressionismus, über die Welt die des Ich zu
werfen, oft genug den Schrei, aber auch das innere Glühen sichtbar zu machen.
Daher der Schrei der gebrochenen Linien, der vibrierende Farben.
Meine Achtung für diesen Mut, ein Experiment der Befreiung
durchzustehen.
Natürlich wehrt sich die Seele, von hier aus berührt zu
werden. Es ist ja ein Ich, kein es, das Dich da berühren will. Aber, wenn Du
nicht von Dir erzählst, wie sollen mich Deine Geschichten nicht langweilen,
Erzähler?
Souad Massi singt Raoui
Und der Gesang sagt mehr als der Text, wie es sich für ein
Lied der Sehnsucht gehört. Schütte die Märchen der Kindheit über uns aus,
Erzähler, wirf die Sternennacht unserer Träume über den Schrecken Wirklichkeit.
Und eine Mutter sieht drei ihrer kleinen Mädchen im Meer
untergehen. Das will kein Gott. Aber die Menschen talken über das Grauen weg. Und
noch einmal stürzen die Menschen aus stürzenden Hochhäusern, versinken kleine
Kinder vor den Augen der Mutter und der Welt.
Erbarmen!-
Den Schmerz kannst Du nicht begreifen. Vielleicht hilft der
Versuch, es in Farben und Töne zu tauchen.
Wo war Dein Schiff, Schwätzer?!
Ihr aber hört und seht! Und - handelt!
25.4.2015